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In-House-Course: »Theory of Change« in Kirchenentwicklungsprozessen

Kirche soll anders werden. Neu. Besser. 
Aber was genau meinen wir damit eigentlich? Wie geht die Veränderung unserer Meinung nach vor sich? Und wie finden wir heraus, ob wir damit richtig liegen?
 
Die »Theory of Change« bietet einen vielversprechenden Zugang zu diesen Fragen. Das CES beschäftigte sich am 5. März in einer internen Weiterbildung mit diesem Werkzeug. Als Referent war Jais Poulsen vom Folkekirkens Uddannelses- og Videnscenter der evangelisch-lutherischen Kirche in Dänemark dabei, der seine Erfahrung als Evaluierungs- und Entwicklungsberater einbrachte.
 
»Theory of Change«
Mit einer „Theory of Change werden die häufig unbewussten Annahmen, die unserem kirchlichen Handeln zu Grunde liegen, ans Licht gebracht und greifbar gemacht. Sie trägt damit nicht nur zur kommunikativen und strategischen Klarheit kirchlichen Handelns bei, sondern birgt auch Potential für die sozialwissenschaftliche Theoriebildung, kann sowohl zur Grundlage von Evaluation als auch zum Gegenstand theologischer Reflexion werden.
 
Da »Theories of Change« also einen möglichen gemeinsamen Bezugspunkt für Wissenschaft und Praxis darstellen, brachte der Fortbildungstag Vertreter aus theologischer Forschung und kirchlicher Praxis zusammen: 12 Personen aus dem Kontext der EKM-Erprobungsräume und des CES nahmen teil, um sich gemeinsam mit dem Zugang zu befassen und seine Potentiale auszuloten. Dabei profitierten sie von den vielen Erfahrungen, aus denen der Referent Jais Poulsen in der Prozessbegleitung mit dem Tool bereits schöpfen konnte. Als Evaluierungs- und Entwicklungsberater am Folkekirkens Uddannelses- og Videnscenter (FUV, etwa: Ausbildungs- und Forschungszentrum der Volkskirche) der evangelisch-lutherischen Kirche in Dänemark brachte er sowohl einen guten Einblick in die kirchenentwicklerischen Themen seiner Landeskirche als auch Erfahrungen in der Programmevaluation mit Theories of Change mit.
 
Begegnung mit der dänischen Landeskirche
Im Anschluss an die thematische Einführung zur »Theory of Change« wurde die Gelegenheit genutzt, die Situation der dänischen Landeskirche besser kennen zu lernen. Dazu stellte Jais Poulsen die Ergebnisse einer umfassenden Studie zur Kirchenmitgliedschaft in Dänemark vor, in welcher sich fünf Zugehörigkeitstypen als zentral erwiesen. Im Austausch über die Ergebnisse, beim gemütlichen Tagesausklang im Restaurant und während der gegenseitigen Projektvorstellungen am Folgetag wurde deutlich, wie viele Fragen, Themen und Baustellen die beiden Landeskirchen teilen. Sie reichen von Mitgliederbindung, Ehrenamt und Freiwilligkeit, Nachwuchsmangel und neuen Zugänge ins Pfarramt, über Inklusivität und Migration, bis hin zu Kirchgebäude(um)nutzungen und ländlichen Räumen.
Schwerpunkte des Gesprächs stellten dabei die offene Frage nach der „Volkskirchlichkeit“ (bzw. nach einer Neuinterpretation dieses Begriffs) sowie einer fruchtbaren Verflechtung zwischen Forschung und kirchlicher Praxis dar.
 
Die zwei Tage stellen also in zweierlei Hinsicht einen Doppelpunkt dar: Sowohl die Auseinandersetzung mit der Theory of Change als auch der Austausch mit der dänischen Landeskirche haben gerade erst begonnen.
Wir freuen uns auf die Fortsetzung!

                Diskussion wärhend der In-House-Fortbildung.