Studienreise in die Niederlande im September 2025 –Kirchenentwicklung und Vielfalt neu erleben

Studienreise Niederlande

Unsere Studienreise in die Niederlande stand unter dem Leitgedanken, wie kirchliches Leben in einer vielfältigen Gesellschaft gestaltet werden kann. Im Fokus standen regionale Kirchenentwicklung, Pionierprojekte und der Umgang mit Diversität. Inspirierende Gemeinden und innovative Projekte eröffneten neue Perspektiven für die Gemeindearbeit.

Besonders beeindruckend war die kreative und selbstverständliche Arbeit der Pionierinnen und Pioniere. In meinem Bericht möchte ich zentrale Erkenntnisse und Fragen teilen, wie Vielfalt als Gewinn in unseren Gemeinden gestaltet werden kann. Bereits zu Beginn wurde deutlich, dass unsere Gruppe sowohl aus verschiedenen Professionen als auch Studiengängen besteht und genauso vielfältig waren auch die Fragen zu Organisation, Erreichbarkeit, Ansprechbarkeit und Übertragbarkeit der Projekte auf den eigenen Kontext.

Unser erstes Treffen führte uns zu „City to City Amsterdam“, wo wir uns mit urbaner Gemeindegründung beschäftigten. Dabei traten die Herausforderungen zutage, spirituelle und seelische Themen in der heutigen Gesellschaft anzusprechen. Anschließend bei der „Gist“ Community nahmen wir an einer Brotmeditation teil und sprachen über das Projekt, das traditionelle Handwerkserfahrung wie das Brotbacken als Zugang zum Glauben bietet. Besonders bereichernd war die Offenheit der Community bezüglich der Interpretation ihrer Angebote, die auch eine nicht-religiöse Deutung willkommen heißt.

Am Mittwoch besuchten wir die Protestantse Kerk in Nederland (PKN) und vertieften uns in deren Mission und Projektarbeit. Ein Workshop zu „Frame Innovation“ zeigte, wie Pioniere in ihren Projekten begleitet werden.

Am Donnerstag tauschten wir uns an der Theologischen Fakultät Utrecht über die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und die Ausbildung protestantischer Pfarrer*innen aus. Besonders die „Messy Church“ und neue Wege ins Pfarramt wurden thematisiert.

Freitag stand im Zeichen monastischer Gemeinschaften. Im Kleiklooster beeindruckte uns die Verbindung von Diakonie und gemeinsamem geistlichen Leben. Bei „Taste“ erlebten wir gelebte Nachbarschaft beim Abendessen.

Am Samstag besuchten wir einen Amsterdamer Stadtteil ohne Kirche, in dem eine Pionierin durch Gespräche im Café eine neue Gemeinde gründete. Auch über Fusionsprozesse und deren Bedeutung für das Miteinander wurde diskutiert.

Der letzte Tag bot die Möglichkeit, Gottesdienste frei zu besuchen. Die Erfahrung zeigte mir, dass Liturgie auch über Sprachgrenzen hinweg verbindet. Beim internationalen Gottesdienst in Gouda lernten wir außerdem, dass nicht alle Pionierprojekte an die Protestantse Kerk Nederland (PKN) gebunden sind.

Die Auswertung ergab, dass viele Projekte in Deutschland ähnlich funktionieren, jedoch eine stärkere Unterstützung der Pioniere durch die Landeskirchen nötig wäre. Verwaltung und Struktur bleiben für kleine Gemeinden herausfordernd.

Summerschool für Ehrenamtliche – Missionale Kirche

Herzliche Einladung zur Summerschool für Ehrenamtliche vom 29.-31. August 2025.
 
Die Summer School ist eine Weiterbildung für kirchlich engagierte Freiwillige und findet in Kooperation zwischen CES/MKG und der Sächlichen Landeskirche statt.
 
Worum es geht: Die Kirche steckt in der Krise. Aber ist das alles, was es zur Kirche zu sagen gibt? Gibt es nicht auch eine andere – eine verheißungs- und hoffnungsvollere Perspektive?
 
Vor diesem Hintergrund wollen wir das Wochenende nutzen und uns mit verschiedenen Themen rund um Kirche, Gottes Mission und unserem Kontext beschäftigen.
 
Weitere Informationen finden Sie hier und auf dem Flyer.

Studienreise Niederlande

Regiolokale Kirchenentwicklung und gemeindliche Vielfalt in ökumenischer Perspektive

Vom 1.-8. September 2025 wollen wir gemeinsam den kirchlichen Kontext der Niederlande mit seinem soziokulturellen Dynamiken, innovativen Entwicklungen und unterschiedlichen Herausforderungen kennenlernen und die Beobachtungen ins Gespräch mit den Wirklichkeiten in unseren Landeskirchen bringen. Thematisch leitet uns die Figur regiolokaler Kirchen-entwicklung und die Frage, wie sich kirchliche und gemeindliche Vielfalt angesichts schrumpfender Ressourcen (Personen, Fachkräfte, Finanzen etc.) entwickeln lässt.

Anmeldeschluss ist der 30.4.2025.

Ansprechpersonen:
Pfarrer Hans-Martin Krusche-Ortmann & Dr. Felix Eiffler

Voraussichtliche Kosten: 365€ für Unterkunft inkl. Frühstück, ca. 250€ für Reisekosten (An- und Abreise sowie Reisen im Land), ca. 100-150 € für weitere Verpflegung.

Alle Infos auch hier kompakt auf unserem Flyer. 

Evaluation kirchlicher Praxis und Transdisziplinarität? – Eindrücke von der Jahrestagung der DeGEval

Erstmalig in diesem Jahr stellten verschiedene Akteure der Evaluation kirchlicher Praxis ihre Zugänge in einer gemeinsamen Session auf der DeGEval-Jahrestagung vor und stießen damit auf reges Interesse. Die einzelnen Beiträge ließen in ihrer Unterschiedlichkeit die Komplexität des Anwendungsfeldes erkennen und ergänzten sich dabei: Das Zentrum für Angewandte Pastoralforschung (ZAP) präsentierte Wirkfaktoren für Kirchenbindung, der Beitrag des Sozialwissenschaftlichen Instituts (SI) der EKD näherte sich der Kirche als paradoxer Organisation, das Institut zur Erforschung von Mission und Kirche (IMK) gab Einblicke in die Messung von Congregational Flourishing und die Forschungsstelle für Missionale Kirchen- und Gemeindeentwicklung (MKG) hob das Potential eines programmtheorieorientierten Vorgehens für die Evaluation landeskirchlicher Innovationsprogramme hervor. Rund um die Session kamen auch Austausch und Vernetzung untereinander nicht zu kurz.

Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Evaluation – das bedeutet: Ca. 300 Evaluator:innen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich, eine Fülle methodischer, theoretischer und operativer Impulse und viel Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch in einer offenen Community. Auch in diesem Jahr war die Bandbreite von Ansätzen und Anwendungsfeldern der Tagungsbeiträge enorm: Sie reichte von der Vorstellung haarkleiner Interview-Analysen mittels dokumentarischer Methode bis hin zu hoch komplexen Wirkmodellen von Entwicklungshilfe- oder Umweltschutzprogrammen.

Thematisch stand die Jahrestagung in diesem Jahr unter dem Titel „Transdisziplinarität: Impulse für und durch Evaluation!?“. Auch wenn die klare Ein- und Abgrenzung transdisziplinärer Forschung im Tagungsverlauf immer wieder Anlass zur Diskussion gab, stellten sich doch einige Kernelemente als zentral heraus: Transdisziplinäre Forschung reagiert auf komplexe, gesellschaftliche Probleme und integriert dazu Wissen nicht nur aus verschiedenen fachlichen Disziplinen sondern auch aus Wissenschaft und Praxis. Dabei ist ihr auch ein gestalterisches, transformatives Interesse eigen. Als solche ist sie also unmittelbar anschlussfähig für das kirchenentwicklerische Anliegen der MKG und die kollaborativen und partizipativen Forschungsansätze, mit denen sich die verschiedenen Forschungsstellen unter dem Dach des CES auseinandersetzen. Um diese Einsicht bereichert und mit dem Kopf voller neuer Ideen und Eindrücke ging es zurück nach Halle.

M-25 Langzeitweiterbildung

Im November 2024 beginnt eine zweijährige Langzeit-Weiterbildung der Sächsischen Landeskirche, welche speziell für die Missionarischen Pfarrstellen eingerichtet wird. Durch dieses Angebot sollen die (zukünftigen) Stelleninhaberinnen und Stelleninhaber auf ihre Aufgaben vorbereitet bzw. in ihrem Dienst begleitet werden. Die Weiterbildung ist eine Mischung aus Kurswochen und Wochenenden in Präsenz sowie Online-Coachings und kollegialer Beratung in digitalen Formaten.

Themen der Weiterbildung sind u.a.:

  •  Theologische Standortbestimmungen zu Fragen von Mission und Kirche, Gemeinde und geistlichem Leben, Diakonie und Evangelisation
  • Faktencheck zur Situation von Glaube, Kirche und Religion in unserem (landeskirchlichen) Umfeld
  • Fragen der Kontextualisierung von kirchlichem Leben und Handeln (Sozialraumanalyse, Partnerschaften, Gemeinwesenorientierung etc.)
  • Impulse zur Innovationskultur von Gemeinden (Pioneering, Entrepreneurship, Changemanagement, Design-Thinking etc.)
  • Regiolokale Kirchen- und Gemeindeentwicklung als »mixed economy« neuer und bewährter Formen kirchlichen Lebens
  • Homiletische, kulturelle und evangelistische Aspekten der Kommunikation des Evangeliums – Geistliche Leitung von Initiativen, Teams und Personen und die damit verbundene Förderung lebendigen mündigen Christseins
  • Arbeitsbezogene Gesundheit: Resilienz, Selbstleitung und Zeitmanagement

 

Zeitplan:

15. – 17. 11. 2024Kurswochenende 1Kohren-Sahlis
05. – 09. 05. 2025Kurswoche 1Kohren-Sahlis
24. – 26. 10. 2025Kurswochenende 2Kohren-Sahlis
20. – 24. 04. 2026Kurswoche 2Kohren-Sahlis
06. – 08. 11. 2026Kurswochenende 3Kohren-Sahlis

 

Prof. Dr. Michael Herbst, Dr. Felix Eiffler und Team
350 €
037204/50715

Jahrestagung der International Consultation on Ecclesial Futures in Halle

ICEF Tagung in Halle am CES / MKG

Vom 10. bis 14. Juni 2024 fand in Kooperation mit dem CES die jährliche Konsultation der ICEF (International Consultation on Ecclesial Futures) in Halle statt. Ziel der Jahresreffen ist es, Forschungsergebnisse auszutauschen, ein kritisches Gespräch zu fördern und Anregungen für eine missionale, nachhaltige und kontextsensible Kirchenentwicklung zu erarbeiten und diskutieren. Leitende Fragen der ICEF sind: Was sind die spezifischen Bedingungen unseres je eigenen Kontextes? Wie äußert sich die Mission Gottes in unserem Umfeld? Wo entdecken wir Spuren des Wirkens des Heiligen Geistes und wie entwickelt sich kirchliches Leben in unseren Kontexten? Welche theologischen Fragen ergeben sich daraus und müssen eingehender reflektiert werden? Was können wir von einander lernen? Was lässt sich empirisch erheben und wie ist es theologisch zu deuten?

Dieses Jahr stand das Treffen unter der Überschrift »Christian Empowerment, Secularity and Church Development«. Mit Forscher/innen und Praktiker/innen von vier Kontinenten haben wir intensiv über die Wirklichkeit von Säkularität, die Herausforderungen für Gemeindeentwicklung sowie die Chancen eines christlichen Empowerments nachgedacht. Dabei gab es auch einen intensiven Austausch mit haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden aus der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens sowie einer Halleschen Freikirche (Evangeliumsgemeinde). 

Am 12. Juni 24 hat die Consultation zu einem Public Day in die Theologische Fakultät der MLU eingeladen und dort die mit dem Themenkomplex verbunden Fragen mit einer größeren akademisch-kirchlichen Öffentlichkeit diskutiert. (MKG)