Konventsreise ins CES

Im Rahmen einer Konventsreise zum Thema „kirchliche Arbeit im säkularen Umfeld“ konnten wir am 02.04.2025 mit 25 Pfarrerinnen und Pfarrern sowie Diakoninnen aus dem Kirchenbezirk Emmendingen im Breisgau die Arbeit am CES kennenlernen. 

Prof. Domsgen und die Mitarbeitenden der drei Forschungsbereiche haben sich den ganzen Vormittag für uns Zeit genommen und uns gute Anregungen zur Reflexion der eigenen Arbeit mit auf den Weg gegeben.

Eindrücklich waren die Gastfreundschaft und die Produktivität des Instituts,
für uns eine echte Ermutigung, besonders angesichts des stark entchristlichten
Umfeldes in Halle. 

Vielen Dank an Prof. Domsgen und sein Team.

In-House-Course: »Theory of Change« in Kirchenentwicklungsprozessen

Kirche soll anders werden. Neu. Besser. 
Aber was genau meinen wir damit eigentlich? Wie geht die Veränderung unserer Meinung nach vor sich? Und wie finden wir heraus, ob wir damit richtig liegen?
 
Die »Theory of Change« bietet einen vielversprechenden Zugang zu diesen Fragen. Das CES beschäftigte sich am 5. März in einer internen Weiterbildung mit diesem Werkzeug. Als Referent war Jais Poulsen vom Folkekirkens Uddannelses- og Videnscenter der evangelisch-lutherischen Kirche in Dänemark dabei, der seine Erfahrung als Evaluierungs- und Entwicklungsberater einbrachte.
 
»Theory of Change«
Mit einer „Theory of Change werden die häufig unbewussten Annahmen, die unserem kirchlichen Handeln zu Grunde liegen, ans Licht gebracht und greifbar gemacht. Sie trägt damit nicht nur zur kommunikativen und strategischen Klarheit kirchlichen Handelns bei, sondern birgt auch Potential für die sozialwissenschaftliche Theoriebildung, kann sowohl zur Grundlage von Evaluation als auch zum Gegenstand theologischer Reflexion werden.
 
Da »Theories of Change« also einen möglichen gemeinsamen Bezugspunkt für Wissenschaft und Praxis darstellen, brachte der Fortbildungstag Vertreter aus theologischer Forschung und kirchlicher Praxis zusammen: 12 Personen aus dem Kontext der EKM-Erprobungsräume und des CES nahmen teil, um sich gemeinsam mit dem Zugang zu befassen und seine Potentiale auszuloten. Dabei profitierten sie von den vielen Erfahrungen, aus denen der Referent Jais Poulsen in der Prozessbegleitung mit dem Tool bereits schöpfen konnte. Als Evaluierungs- und Entwicklungsberater am Folkekirkens Uddannelses- og Videnscenter (FUV, etwa: Ausbildungs- und Forschungszentrum der Volkskirche) der evangelisch-lutherischen Kirche in Dänemark brachte er sowohl einen guten Einblick in die kirchenentwicklerischen Themen seiner Landeskirche als auch Erfahrungen in der Programmevaluation mit Theories of Change mit.
 
Begegnung mit der dänischen Landeskirche
Im Anschluss an die thematische Einführung zur »Theory of Change« wurde die Gelegenheit genutzt, die Situation der dänischen Landeskirche besser kennen zu lernen. Dazu stellte Jais Poulsen die Ergebnisse einer umfassenden Studie zur Kirchenmitgliedschaft in Dänemark vor, in welcher sich fünf Zugehörigkeitstypen als zentral erwiesen. Im Austausch über die Ergebnisse, beim gemütlichen Tagesausklang im Restaurant und während der gegenseitigen Projektvorstellungen am Folgetag wurde deutlich, wie viele Fragen, Themen und Baustellen die beiden Landeskirchen teilen. Sie reichen von Mitgliederbindung, Ehrenamt und Freiwilligkeit, Nachwuchsmangel und neuen Zugänge ins Pfarramt, über Inklusivität und Migration, bis hin zu Kirchgebäude(um)nutzungen und ländlichen Räumen.
Schwerpunkte des Gesprächs stellten dabei die offene Frage nach der „Volkskirchlichkeit“ (bzw. nach einer Neuinterpretation dieses Begriffs) sowie einer fruchtbaren Verflechtung zwischen Forschung und kirchlicher Praxis dar.
 
Die zwei Tage stellen also in zweierlei Hinsicht einen Doppelpunkt dar: Sowohl die Auseinandersetzung mit der Theory of Change als auch der Austausch mit der dänischen Landeskirche haben gerade erst begonnen.
Wir freuen uns auf die Fortsetzung!

                Diskussion wärhend der In-House-Fortbildung.

Neues Forschungsprojekt: Um- und Abbrüche in Erprobungsräumen

Die finanzielle Förderung geht zu Ende, eine Schlüsselperson scheidet aus, die Trägereinrichtung setzt neue Prioritäten – Erprobungsräume sind mit vielfältigen Veränderungen konfrontiert. Wann sind diese so groß, dass ein Abbruch der Arbeit droht? Was trägt dazu bei, die Herausforderungen zu bewältigen? Wie kann aus dem Umbruch vielleicht sogar ein neuer Aufbruch werden?

Zu diesen Fragen führt die Forschungsstelle Missionale Kirchen- und Gemeindeentwicklung im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung der EKM-Erprobungsräume (EPR) eine Fokus-Untersuchung durch. In den kommenden Monaten sollen Interviews in drei exemplarischen Erprobungs-Initiativen geführt werden, in deren Entwicklungen Um- oder Abbrüche eine Rolle spielten, um herauszufinden, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert waren und was den Umgang mit diesen erleichtert oder erschwert hat.

Den Auftakt dazu stellte ein Online-Workshop mit dem EPR-Team der EKM und Vertretern der Steuerungsgruppe am 27.02.2025 dar. In der kommenden Phase der thematischen Erschließung sollen u.a. bisherige Publikationen und Einsichten zu dem Thema zusammengetragen werden.

Wissen Sie von bisherigen Untersuchungen zu dem Thema, relevanten Veröffentlichungen oder Bündelungen von Lernerfahrungen (vlt. auch im Rahmen von Fuck-Up-Nights)? Dann freuen wir uns über Hinweise!

Einblick in unseren Online-Workshop.

Austausch über mögliche wissenschaftliche Begleitung der Innovationen und Reformen in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens

Beim Besuch der theologischen Kirchenleitung der sächsischen Landeskirche haben wir uns einen Vormittag lang Zeit genommen und Felder möglicher wissenschaftlicher Begleitung in den Blick genommen. Ein Bereich möglicher Forschung sind die ›Missionarischen Pfarrstellen‹ (sog. M 25-Stellen), welche ab 2025 landeskirchenweit eingeführt werden und über 10 % der beschäftigten Pfarrpersonen umfassen. 

Zudem haben wir die Entstehung, das Anliegen und die Arbeit des CES vorgestellt und einen Blick auf das bisherige Engagement der MKG in Sachsen geworfen.

Wir freuen uns über das Interesse der Sächsischen Landeskirche an der Arbeit des CES und sind gespannt, wie sich die Forschung des CES in Sachsen zukünftig entwickeln wird. Zu Besuch waren Landesbischof Tobias Bilz sowie die theologischen Leitungspersonen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens: OLKR Dr. Thilo Daniel, OLKRin Margrit Klatte, OLKR Burkart Pilz und Pfr. Holger Treutmann.

CES-Talk mit Prof. Dr. Tobias Faix

CES-Talk mit Tobias Faix

Wie lassen sich theologische Studiengänge im Hinblick auf die Transformationsherausforderungen in Kirche und Gesellschaft neu denken? Welche Rolle spielt dabei eine transdisziplinäre Ausrichtung? Wie kann ein Empowerment von Erhenamtlichen konkret aussehen? Im Rahmen der CES-Talk-Reihe, bei der das CES-Team online mit Menschen aus dem wissenschaftlichen Beirat zusammenkommt, um aktuelle Herausforderungen und  Forschungsprojekte zu diskutieren, standen am 03. Juni 2024 diese und weitere spannende Fragen im Mittelpunkt. Zu Gast war diesmal Prof. Dr. Tobias Faix von der CVJM-Hochschule Kassel. Der nächste CES-Talk findet am 10. Juni 2024 statt, dann mit Landesbischof Dr. Christoph Meyns.

Vernetzungstreffen von SI und CES

Auf dem Foto sieht man 14 Leute. Sie stehen in einer Reihe nebeneinander. Die Gruppe besteht aus Mitgliedern von SI und dem CES.

Am 23. April 2024 trafen sich Mitarbeiter*innen des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland (SI) mit einem Teil des CES-Teams. Ziel des Treffens war zum einen die Intensivierung der bereits bestehenden Vernetzungen zwischen SI und CES (insbesondere im Bereich der Evaluation mit der MKG sowie mit Blick auf Tiefenanalysen im Blick auf die aktuelle Kirchenmitgleidschaftsuntersuchung KMU VI mit dem DFG-Projekt „Religiosität in Ostdeutschland. Familiale Kontexte von Tradierung, Abbruch und Neukonstitution“). Zum anderen ging es um die Entwicklung weiterer Persperktiven für künftige Kooperationen. Daneben gab es eine angeregte Diskussion zu aktuellen Forschungsprojekten.

Am 15.05. knüpfen wir im Forschungskolloquium an das treffen an: Edgar Wunder und Christopher Jacobi werden dann nach Halle kommen und gemeinsam mit dem Team des DFG-Projekts um Hagen Findeis zum Thema „Sonderzone Ost!?“ diskutieren und Forschungseinblicke geben.

CES-Talk mit Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt

Das Bild zeigt einen Computer-Screenshot. In sechs Kacheln unterteilt sieht man die verschiedenen Teilnehmer:innen eines CES-Talk per Videokonferenz mit der Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt.

Vor welchen Herausforderungen steht kirchenleitendes Handeln gegenwärtig? Welche Erwartungen an theologische Forschung ergeben sich daraus? Diese und weitere spannende Fragen waren Thema am 22.04.2024 im „CES-Talk“, unserem Online-Forum, zwischen Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, Mitglied unseres wissenschaftlichen Beirats und u.a. stellv. leitende Bischöfin der VELKD, und einem Teil des CES-Teams. Wieder einmal erwies sich der offene Austausch als gewinnbringend. Der nächste CES-Talk findet am 27. Mai 2024 statt, dann mit Prof. Dr. Miriam Schambeck sf von der LMU München.

Vernetzungstreffen von zap & CES

Vernetzungstreffen CES & zap

Am 4. März 2024 hat sich das Bochumer Zentrum für angewandte Pastoralforschung (zap) digital mit dem Center for Empowerment Studies (CES) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg vernetzt. Die Ziele des Treffens waren im ersten Schritt das Kennenlernen der handelnden Personen und das fachliche Gespräch über die Arbeit der Institute.

Beiden Instituten ist der Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis wichtig. Die teils gemeinsamen, teils aber auch unterschiedlichen Ansätzen können für die gemeinsame Forschungsarbeit fruchtbar ergänzt werden.

Weitere Informationen zum zap finden Sie unter www.zap-bochum.de

Bewertung als Belastung? Tagung von RKL und ZSB

Tagung AG Kasuistik 2024

Gemeinsam mit Dr. Hannes König vom Zentrum für Schul- und Bildungsforschung an der MLU Halle richtet Dr. Georg Bucher von der Forschungsstelle RKL die 16. Arbeitstagung der AG Kasuistik in der Lehrer_innenbildung unter dem Titel
Bewertung als Belastung? Pädagogisches Handeln und schulische Selektion vom 4.-5. April 2024 aus. Veranstaltungsort ist Halle. Alle Infos zur Tagung finden sich hier.

Rückblick Startertagung

Am 6. November 2023 fand unsere Startertagung statt. Ca. 120 Teilnehmende lernten das Forschungszentrum in einem abwechslungsreichen Programm kennen: Vorträge und Podiumsgespräche beleuchteten das Thema „Christliches Empowerment in der Säkularität“ aus den Perspektiven von Politik, Kirche, Theologie und Sozialwissenschaft. In unterschiedlichen Räumen präsentierten die Forschungsstellen ihre Projekte und luden zum Gespräch über Fragen von Gemeindeentwicklung, religiösen Lernprozessen und Kirche in der Säkularität ein. Einen Tagungsbericht finden Sie hier.