Dissertationsprojekt
Die „Feier der Lebenswende“ in Halle (Saale) – Perspektiven der teilnehmenden Jugendlichen und ihrer Eltern
In meinem Forschungsprojekt untersuche ich die „Feier der Lebenswende“ – ein neues kirchlich verantwortetes Ritual am Übergang von der Kindheit zur Jugend. Diese alternative Feierform reiht sich in andere sogenannte „Religiöse Jugendfeiern“ ein, die den Markt der Übergangsrituale im Jugendalter seit inzwischen mehr als 20 Jahren pluralisieren.
Der Übergang von der Kindheit zur Jugend stellt für Familien eine besondere Herausforderung dar. Mein Dissertationsprojekt schaut deshalb u.a. darauf, ob sich diese Form der Begleitung in der Perspektive der Eltern und Jugendlichen als (lebensweltliche) Empowerment-Praxis verstehen lässt. Eröffnen die Feier und ihre Vorbereitung den Beteiligten Möglichkeiten, in ihren Stärken und Fähigkeiten sowie in ihren Verletzlichkeiten wahrgenommen und gesehen zu werden? Und wird das Ritual als bedeutsam für den Weg hin zu mehr Eigenverantwortung und Autonomie erlebt?
Diesen Fragen gehe ich in meinem Forschungsprojekt ebenso nach, wie denen nach der Motivation zur Teilnahme, denn die Lebenswendefeiern richten sich vorwiegend an konfessionslose Jugendliche und ihre Familien, deren Zahl in Halle im bundesdeutschen Vergleich besonders hoch ist. Dennoch erlebt die Feier insbesondere hier seit nunmehr ungefähr zehn Jahren einen Boom und erweist sich nicht als vorübergehender Trend.
Primär steht das Erleben der Feier und ihrer Vorbereitungstreffen aus Sicht der teilnehmenden Jugendlichen und ihrer Eltern im Fokus des Projekts, zu dessen Erforschung ich eine qualitative Interviewstudie mit beiden Zielgruppen durchgeführt, Expert:innen befragt und die Feiern teilnehmend beobachtet habe. Das Material werte ich mit der Grounded Theory aus.
